UNO: Mehr als 8000 Menschen flüchten vor Gefechten in Libyen
Mehr als 8000 Menschen sind nach UN-Angaben vor anhaltenden den Gefechten rund um Libyens Hauptstadt Tripolis geflüchtet. Die Hälfte der Betroffenen wurde in den vergangenen zwei Tagen vertrieben, teilten die Vereinten Nationen am Freitag mit. Zudem seien "viele Familien in Konfliktgebieten eingeschlossen", sagte UN-Sprecher Rhéal Leblanc.
Die Vereinten Nationen befürchten, dass die Hauptlast der Gewalt in dem nordafrikanischen Land Zivilisten trifft. Zudem würden die Nahrungsmittelvorräte in der libyschen Hauptstadt immer knapper. "Die Kämpfer nähern sich dem Inneren von Tripolis", warnte Sjed Dschaffar Hussain, Abgesandter der Weltgesundheitsorganisation (WHO).
Der Militärführer Chalifa Haftar hatte am 4. April eine Offensive gegen Tripolis angekündigt. Er will die UN-gestützte Regierung der nationalen Einheit aus Tripolis vertreiben, um den Westen Libyens zu kontrollieren. Den Osten des ölreichen Landes beherrscht er bereits und auch im Süden wird er in jüngster Zeit immer mächtiger. Die regierungstreuen Truppen zeigen sich indes fest entschlossen, Haftars Soldaten zurückzuschlagen.
Die Krise, die seit dem Sturz von Diktator Muammar al-Gaddafi 2011 in Libyen herrscht, verschärft sich durch die bewaffneten Konflikte zunehmend. Nach Angaben der WHO wurden in der vergangenen Woche Dutzende Menschen getötet und mehr als 300 verletzt.
(C. Fournier--BTZ)