Todesstrafe für Kindermörder Marcel Heße – wer kann da Nein sagen?
Es war die Überraschung im Prozess gegen den Doppelmörder von Herne. Pascal R., der Stiefvater des sinnlos und brutal getöteten kleinen Jaden (9†) sagte aus, denn er hatte Jaden in der Tatnacht im Keller von Marcel Heße (19) gefunden. Am 6. Verhandlungstag vor dem Landgericht Bochum, gegen den Angeklagten Marcel Heße, welcher im März 2017 den kleinen Nachbarsjungen Jaden und seinen Schulkumpel Christopher (†22) mit über 50 Messerstichen tötete, wurde somit der Stiefvater von Jaden als Zeuge gehört.
Pascal R. (36) wurde schon früher im Prozess als Zeuge geladen, musste jedoch absagen, weil er sich psychisch nicht in der Lage sah, auszusagen.
Pascal R. schilderte er, wie er die Tatnacht erlebte. „Wir sind vom Einkaufen wiedergekommen. Um 20.15 Uhr ist Jenny (Jadens Mutter Jeanette – Anm. d. Red.) rüber gegangen, weil der Kleine drüben helfen sollte.“ Wenig später sei Jeanette R. zurückgekehrt. „Sie sagte mir, dass niemand die Tür aufmacht. Ich bin dann auch rüber, habe geklingelt. Es passierte nichts. Dann sind wir über die Terrasse rein. Ich bin in den Keller, die Treppe war beleuchtet. Erst links rein, da war aber nichts. Rechts war eine Wand mit Leiter. Dann habe ich seinen Schuh gesehen. Und dann habe ich den Kleinen da liegen gesehen.“
Der Stiefvater in seiner Aussage weiter: „Ich habe die Leiter zur Seite geschmissen. Er lag auf dem Rücken. Ich habe mich hingekniet, den Oberkörper leicht an mich rangezogen und versucht, ihn wiederzubeleben. Ich habe zweimal gedrückt, habe gemerkt, dass noch mehr Blut fließt, wenn ich drücke.“ Pascal R. brach den Rettungsversuch ab. „Ich bin dann selbst nach oben. Jenny lag auf den Knien, als sie hörte, was passiert ist. Dann kamen irgendwann die Eltern von diesem komischen Ding da.“
Komisches Ding, damit war Marcel Heße gemeint. Pascal R. nannte den geständigen Killer vor Gericht auch „einen Einzeller“. Nach knapp 30 Minuten war seine Zeugenvernehmung beendet. Als Pascal R. den Saal verließ, pustete er mehrmals kräftig durch und sagte: "Mir ist Der egal". "Für mich ist Der nicht existent."
Im Angesicht des brutalen Kindermordes muss man sich fragen, wäre die Todesstrafe für Marcel Heße gerechtfertigt, sofern ihn ein Gutachter für vollkommen Schuldfähig hält, wird sich wohl keine Mutter und kein Vater finden, der guten Gewissens Nein zu dieser Frage sagen könnte, auch wenn dieses Nein in einem zivilisierten Rechtsstaat sehr schwer fällt… (G.Kovrov--BTZ)