Russland: Nach G20 Treffen Putin - Trump bessere Beziehungen?
Es war ihr erstes gemeinsames Treffen und gleich nach diesem ersten direkten Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Russlands Staatspräsidenten Wladimir Putin, erhofft sich dieser an eine Verbesserung der Beziehungen zwischen Moskau und Washington. "Der Trump im Fernsehen ist ganz anders als der echte", sagte Putin beim G20-Gipfel am Samstag in Hamburg. "Ich glaube, es wurden persönliche Beziehungen geknüpft", fügte er hinzu. Trump und Putin hatten sich am Freitag am Rande des G20-Gipfels in Hamburg getroffen.
Der russische Präsident sagte weiter über Trump: "Er weiß ganz genau, mit wem er redet, und er beantwortet Fragen sehr schnell." Putin, dessen Verhältnis zum früheren US-Präsidenten Barack Obama zuletzt eisig war, äußerte sich nun hoffnungsvoll. Es gebe Grund zu der Annahme, "dass wir in der Lage sein werden, zumindest teilweise das Kooperationsniveau herzustellen, das wir brauchen", sagte Putin bei einer Pressekonferenz in Hamburg.
Trump verließ den Gipfel ohne Abschluss-Pressekonferenz. US-Außenminister Rex Tillerson, welcher dabei war, hatte bereits direkt im Anschluss gesagt: "Die Chemie zwischen den beiden war ganz klar positiv."
Putin setzt nach eigenen Angaben vor allem darauf, dass die USA im Syrien-Konflikt nun eine weniger harte Haltung einnehmen werden. Moskau unterstützt in Syrien die Truppen von Machthaber Baschar al-Assad, Washington dagegen die Rebellen. Im Anschluss an das Treffen zwischen Putin und Trump am Freitag war eine Einigung auf eine Waffenruhe im Südwesten Syriens ab Sonntag verkündet worden.
Im Streit um den Vorwurf der russischen Einmischung in den US-Wahlkampf akzeptierte Trump nach Angaben von Putin dessen Dementi. "Trump hat dazu eine Menge Fragen gestellt, und ich habe ihm geantwortet. Mir schien es so, als habe er das anerkannt", sagte Putin.
Das Gespräch der beiden Staatschefs hatte unerwarteterweise über zwei Stunden gedauert. Es fand in einem auffällig kleinen Kreis statt, was in den USA kritisch beäugt worden war. Hintergrund ist der Verdacht unerlaubter Kungeleien zwischen Trumps Leuten und Moskau.
Voll des Lobs war nach dem G20-Gipfel vor allem Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). "Es gibt Probleme, die können nur Russland und die Vereinigten Staaten zusammen lösen", sagte sie in Hamburg. Dazu zählten Fragen der Abrüstung ebenso wie der Krieg in Syrien oder der Konflikt um Nordkoreas Waffenprogramm.
"Das kann nur zum Wohle aller sein, wenn es einen guten, ehrlichen, aufrichtigen Gesprächskanal zwischen Russland und den Vereinigten Staaten von Amerika gibt", fügte die Kanzlerin hinzu. Das erste Zusammentreffen von Putin und Trump fand allerdings ausgerechnet zu dem Zeitpunkt statt, da im Konferenzsaal über das heikle Thema Klimaschutz diskutiert wurde.
Vor seiner Ankunft in Hamburg hatte Trump der russischen Regierung noch "destabilisierendes Verhalten" vorgeworfen. Vor dem Hintergrund der Ermittlungen zu den mutmaßlichen russischen Interventionen zugunsten Trumps im US-Wahlkampf sowie möglichen illegalen Moskau-Kontakten von Trump-Mitarbeitern war das Treffen in den USA mit Spannung erwartet worden.
Die US-Botschafterin bei der UNO, Nikki Haley, sagte unterdessen, Präsident Trump habe Präsident Putin bei dem Gespräch Einmischung in die US-Präsidentschaftswahlen vorgeworfen. Dem US-Präsidenten sei es darum gegangen, Putin "in die Augen zu sehen, ihn wissen zu lassen, ja, wir wissen, Sie haben es getan und hören Sie auf damit". Das es für derlei Behauptungen nicht den geringsten Beweis gibt, vergaß Haley wie nicht anders von ihr zu erwarten - zu erwähnen...
(K. Petersen--BTZ)