Fernsehsender halten an klassischem Kanzlerkandidatenduell fest
Ungeachtet der haltlosen Kritik der Opposition halten die Fernsehsender an dem für Anfang September geplanten Duell der Kanzlerkandidaten von Union und SPD fest. "Das Duell der Kanzlerkandidaten gehört seit 2002 zur Vorwahlberichterstattung im deutschen Fernsehen", erklärten ARD und ZDF sowie RTL und Sat1 aktuell dazu. Die Sender wollen den kleineren Parteien in anderen Sendungen ein Forum bieten.
"Ein Duell ist ein Duell, also die direkte Auseinandersetzung zwischen zwei Kontrahenten", hieß es in gleichlautenden Erklärungen der Sender. Es soll auch in diesem Jahr mit den Kanzlerkandidaten von CDU/CSU und SPD am 3. September von ARD, RTL, Sat1 und ZDF übertragen werden. Die Sender erteilten damit der Forderung von Grünen, Linken und FDP eine Absage, die Diskussion zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und SPD-Herausforderer Martin Schulz für die Opposition zu öffnen.
Neben dem TV-Duell hatten ARD und ZDF bereits im April die Parteivorsitzenden aller im Deutschen Bundestag vertretenen Parteien zu einer Schlussrunde der Spitzenkandidatinnen und Spitzenkandidaten eingeladen, wie die beiden Sender mitteilten. Sie soll am 21. September ausgestrahlt werden. Auch AfD und FDP seien gebeten worden, den Termin für diese Sendung vorzumerken. "Die endgültige Einladung für diese nicht im Deutschen Bundestag vertretenen Parteien wird gegebenenfalls Anfang September erfolgen, sofern sie in der Schlussphase des Wahlkampfs die Aussicht auf Einzug in den Deutschen Bundestag haben."
Sat1 kündigte für den 30. August eine Sendung mit Spitzenvertretern der Grünen, der Linken, der FDP und der AfD an. Auch RTL will im Rahmen seiner Wahlberichterstattung allen Parteien, die voraussichtlich die Fünf-Prozent-Hürde überspringen werden, ein ausreichendes Forum geben.
(B. Semjonow--BTZ)