Women20 Summit: Merkel - Außenpolitik mit Präsidenten-Tochter
Nicht wenige Politiker und Journalisten finden es völlig absurd, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel, als Vertreterin des deutschen Volkes, Außenpolitik mit der Tochter des US-Präsidenten Donald Trump, Ivanka Trump macht. Dass es im politischen Berlin offenbar soweit "gekommen ist", zeigt einmal mehr, wie sehr die bundesdeutsche Politik dem "Leitwolf" USA hinterherhechelt.
Unterdessen hat abgesehen von der vorgenannten Absurdität, Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) vor der Podiumsdiskussion zu Frauen in der Arbeitswelt – mehr Anstrengungen zum Erreichen der Gleichberechtigung gefordert. „Fakt ist, dass es in keinem einzigen Land der Welt echte Gleichberechtigung zwischen Frauen und Männern gibt“, sagte Schwesig hierzu nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG in einem Interview. Auch in Deutschland sieht die für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zuständige Ministerin Nachholbedarf. „Wir haben hier immer noch eine Lohnlücke von 21 Prozent zwischen Frauen und Männern und zu wenig Frauen in Führungspositionen“, führte Schwesig dazu weiter aus.
Ein weiteres Thema der Podiumsdiskussion, an der wie vorgenannt Ivanka Trump und Kanzlerin Merkel teilnehmen, sei es, hinzuschauen, wofür in der Wirtschafts- und Finanzpolitik Geld ausgegeben werde. „Kommt das Geld eigentlich Frauen zugute, zum Beispiel dem Unternehmertum von Frauen,“ fragt dazu Bundesfamilienministerin Schweswig?
Am „Women20 Summit“ nehmen überdies die kanadische Außenministerin Chrystia Freeland und die Chefin des Internationalen Währungsfonds, Christine Lagarde, teil. Insgesamt sind rund 100 Delegierte aus zahlreichen Ländern versammelt. Die kanadische Ministerin betonte in diesem Zusammenhang, dass die Förderung der Frauen im gemeinsamen Interesse Kanadas und der USA liege und dass Unternehmerinnen beider Länder in diesem Bereich gut zusammenarbeiteten. Der kanadische Premier Justin Trudeau (45) habe sich selbst einmal als „Feminist“ bezeichnet.
Die niederländische Königin Máxima sagte als ihren Beitrag zur Podiumsdiskussion, zum Thema Chancengleichheit: „Es liegt noch viel Arbeit vor uns.“ Um Frauen im Beruf zu fördern, brauche es eine breitere finanzielle Unterstützung, die richtige Geschäftsumgebung und auch Unterstützung bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Am Ende allen Palavers bleibt abzuwarten, was der „Women20 Summit“ den werktätigen Frauen bringen wird, die Hoffnung ist, dass es mehr als ein teurer Kaffeeklatsch – von schick gekleideten Damen der Oberschicht wird… (P.Hansen--BTZ)