USA: Demonstranten wollen von Trump Offenlegung seiner Steuern
Tausende Menschen haben in mehreren US-Städten gegen die Weigerung von Präsident Donald Trump protestiert, seine Steuererklärungen zu veröffentlichen. In Washington versammelten sich am Samstag mehrere tausend Menschen vor dem Kapitol und zogen in einem langen Demonstrationszug über die Pennsylvania Avenue. Als sie das Trump-Hotel passierten, skandierten sie die Parole "Schande". Auf mitgeführten Schildern hieß es unter anderem "Was versteckst Du?".
In New York gingen ebenfalls tausende Menschen auf die Straße. Proteste gab es zudem in Philadelphia, Boston, Seattle, San Francisco, Los Angeles und anderen Städten. Bis zum 18. April 2017 sind in den USA die Steuererklärungen für das Jahr 2016 fällig. Im kalifornischen Berkeley kam es zu Rangeleien zwischen Trump-Anhängern und -Gegnern. Die Polizei nahm Medienberichten zufolge mindestens 14 Menschen fest.
Entgegen der üblichen Praxis hatte Trump sich im Wahlkampf geweigert, seine Steuererklärungen zu veröffentlichen. Er argumentierte, dass er sie wegen einer seit Jahren laufenden Steuerprüfung nicht veröffentlichen könne. Seine Kritiker werten dies als Ausrede. Auch nach seinem Wahlsieg am 8. November ist Trump nicht von seiner Haltung abgerückt, die den Gepflogenheiten in den USA widerspricht. Dort veröffentlichte jeder aussichtsreiche Präsidentschaftskandidat seit Richard Nixon schon vor der Wahl seine Steuererklärungen.
(N. Nilsson--BTZ)