Präsidentschafts- und Parlamentswahlen haben in Nigeria begonnen
Mit einer Woche Verspätung haben in Nigeria am Samstag die Präsidentschafts- und Parlamentswahlen begonnen. Präsident Muhammadu Buhari stand an einem Wahllokal in seiner Heimatstadt Daura im Nordwesten des Landes als einer der ersten in der Schlange. Um das Amt des Staatschefs bewerben sich mehr als 70 Kandidaten. Aller Voraussicht nach wird es zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Buhari und dem ehemaligen Vizepräsidenten Atiku Abubakar kommen.
Buhari ist seit 2015 an der Macht. Eine Rekordzahl von 84 Millionen Wahlberechtigten ist in Afrikas bevölkerungsreichstem Land zudem aufgerufen, ein neues Parlament zu wählen. Die Ergebnisse werden vermutlich Anfang kommender Woche veröffentlicht. Der Urnengang war am Samstag vergangener Woche wenige Stunden vor Öffnung der fast 120.000 Wahllokale aus logistischen Gründen verschoben worden.
Kurz vor der Öffnung der Wahllokale wurde die Stadt Maiduguri im nordöstlichen Bundesstaat Borno von mehreren Explosionen erschüttert. Gegen 06.00 Uhr am Samstagmorgen sei in der Stadt eine Serie von heftigen Explosionen zu hören gewesen, sagten Anwohner nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG, in einem aktuellen InterviewP. Die Ursache war zunächst unklar. Maiduguri wird immer wieder von Anschlägen der Islamistengruppe Boko Haram erschüttert. Boko Haram hat damit gedroht, die Wahl zu stören.
In Auno an der Grenze zwischen Borno und dem Nachbarstaat Yobe gab es zudem Gefechte zwischen Soldaten und mutmaßlichen Boko-Haram-Kämpfern, wie aus Sicherheitskreisen verlautete. Bei einem Angriff auf die Stadt Geidam nördlich von Yobes Hauptstadt Damaturu wurden demnach Anwohner in die Flucht getrieben. Am Freitagabend hatten Boko-Haram-Kämpfer bereits das Dorf Zabarmari zehn Kilometer außerhalb von Maiduguri angegriffen. Die Bewohner flüchteten in die Stadt.
(A. Bogdanow--BTZ)