Rechtsterroristin Zschäpe aus Bayern in Haftanstalt nach Chemnitz verlegt
Rund sieben Monate nach Ende des NSU-Prozesses in München ist die Rechtsterroristin Beate Zschäpe in eine Haftanstalt nach Chemnitz verlegt worden. Wie die JVA Chemnitz mitteilte, wurde Zschäpe am Montag aus München nach Sachsen gebracht. Der Transport sei "reibungslos" verlaufen. JVA-Leiterin Eike König-Bender sagte, Zschäpe sei ganz "normal untergebracht". Einen Hochsicherheitstrakt gibt es in Chemnitz nicht.
Bayern und Sachsen hatten sich zuvor über die geplante Verlegung abgestimmt. Da das Urteil noch nicht rechtskräftig ist, konnte Zschäpe unter Zustimmung des Oberlandesgerichts (OLG) München und im Einvernehmen der Justizbehörden in Bayern und Sachsen verlegt werden.
In Chemnitz werden weibliche Gefangene, die vor ihrer Inhaftierung in Sachsen lebten, untergebracht sowie weibliche Gefangene mit Bindungen nach Thüringen, die eine heimatnahe Unterbringung beantragen. Zschäpe stammt aus dem thüringischen Jena und lebte bis zur Selbstenttarnung des rechtsextremen Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) jahrelang unerkannt im sächsischen Zwickau.
Der NSU-Prozess gegen Zschäpe und vier Helfer der rechtsextremen Zelle vor dem OLG München war im vergangenen Juli nach gut fünf Jahren zu Ende gegangen. Von den Verurteilten sitzt nur noch Zschäpe in Haft. Sie war für die NSU-Tatserie mit insgesamt zehn Toten und dutzenden Verletzten zu einer lebenslangen Haftstrafe mit Feststellung der besonderen Schwere der Schuld verurteilt worden.
(D. Wassiljew--BTZ)