Madrid, Paris, London und Wien erkennen Guaidó als Interimspräsidenten an
Spanien, Frankreich, Großbritannien und Österreich haben Oppositionsführer Juan Guaidó als Venezuelas Interimspräsidenten anerkannt. Die EU-Länder riefen den 35-jährigen Guaidó am Montag auf, nun schnell Präsidentschaftswahlen auszurufen. Venezuelas Staatschef Nicolás Maduro hatte zuvor die Frist verstreichen lassen, nach deren Ablauf Deutschland und andere EU-Staaten Guaidó offiziell anerkennen wollten.
Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez reagierte als erster und sagte in Madrid, nach dem Ablauf des Ultimatums habe die spanische Regierung den Parlamentspräsidenten Guaidó nun "offiziell" als Übergangspräsidenten von Venezuela anerkannt. Er forderte Guaidó auf, schnell Neuwahlen auszurufen.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron kündigte im Kurzbotschaftendienst Twitter an, sein Land erkenne Guaidó als "amtierenden Präsidenten" an. Es sei nun an dem 35-Jährigen, Neuwahlen zu organisieren. In der Übergangsphase unterstütze Paris die Kontaktgruppe der EU und lateinamerikanischer Staaten.
Der britische Außenminister Jeremy Hunt schrieb auf Twitter, Maduro habe die Frist von acht Tagen zur Ausrufung von Präsidentschaftswahlen verstreichen lassen. Daher erkenne Großbritannien gemeinsam mit europäischen Verbündeten Guaidó als verfassungsgemäßen Interimspräsidenten an. Guaidó solle so lange im Amt bleiben, "bis glaubwürdige Wahlen abgehalten werden können", schrieb Hunt.
Österreichs Kanzler Sebastian Kurz schrieb auf Spanisch bei Twitter, Maduro habe die Frist der EU-Staaten verstreichen lassen, um freie und faire Präsidentschaftswahlen anzusetzen. Deshalb erkenne Österreich Guaidó als legitimen Übergangspräsidenten in Übereinstimmung mit Venezuelas Verfassung an.
Eine Stellungnahme der Bundesregierung wurde noch erwartet.
(D. Wassiljew--BTZ)