Deutschland: Zahl der Menschen mit mehreren Jobs weiter gestiegen
Die Zahl der Beschäftigten mit mehreren Jobs ist weiter gestiegen - von gut 3,26 Millionen Mitte 2017 auf mehr als 3,41 Millionen Mitte vergangenen Jahres. Dies geht aus der Antwort der Bundesagentur für Arbeit auf eine Anfrage der Linken-Arbeitsmarktexpertin Sabine Zimmermann hervor, wie die Linke mitteilte. Im Jahr 2004 waren demnach lediglich knapp 1,86 Millionen Mehrfachbeschäftigte gezählt worden.
Die häufigste Kombination bei Mehrfachbeschäftigten war demnach eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung mit mindestens einer zusätzlichen geringfügigen Beschäftigung - diese Konstellation traf Mitte 2018 auf mehr als 2,87 Millionen Menschen zu. Mehr als 326.000 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte hatten mindestens ein weiteres sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis. Einer geringfügigen Beschäftigung und mindestens einer weiteren geringfügigen Arbeit gingen mehr als 271.000 Menschen nach.
Zimmermann wertete die Zahlen als Beleg, dass das Einkommen aus einem Job für immer mehr Beschäftigte nicht ausreiche. "Der überwiegende Teil dürfte aus purer finanzieller Not mehr als einen Job haben und nicht freiwillig." Neben einer Erhöhung des Mindestlohns auf zwölf Euro pro Stunde plädierte Zimmermann für die "Abschaffung der systematischen Niedriglohnbeschäftigung in Form der Leiharbeit und von sachgrundlosen Befristungen".
(D. Wassiljew--BTZ)