Baerbock fordert bei Israel-Besuch Hamas zur Freilassung von Geiseln auf
Bei ihrem Besuch in Israel hat Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) die Hamas aufgerufen, die von ihr aus Israel entführten Geiseln freizulassen. "Lassen Sie diese unschuldigen Menschen, lassen Sie diese unschuldigen kleinen Mädchen frei", sagte Baerbock am Freitag bei ihrem Treffen mit dem israelischen Außenminister Eli Cohen.
Mit Blick auf Israels Gegenoffensive nach dem Angriff der Hamas vom vergangenen Samstag sagte Baerbock: "Israel hat das Recht - nein, die Pflicht, seine Staatsangehörigen zu befreien."
Baerbock landete am Freitagvormittag in Tel Aviv. Gemeinsam mit Cohen besuchte sie nach AFP-Informationen die südisraelische Stadt Netivot, unweit der Grenze zum Gazastreifen. Dabei führte sie auch Gespräche mit Angehörigen deutscher Geiseln.
Im Anschluss besuchten sie und Cohen ein Wohnhaus, das bei den Hamas-Angriffen von einer Rakete getroffen worden war. In dem Haus wurden der Großvater, der Vater und der Sohn getötet.
Die Außenministerin sprach von "unvorstellbaren Gräueltaten", welche die Hamas begangen habe. "Die Terroristen haben auf ihrem Mordzug viele Menschen mit unvorstellbarer Gewalt verschleppt, ihnen das Schlimmste angetan, was Menschen einander antun können", sagte Baerbock.
Sie sicherte Israel im Namen der Bundesregierung und des deutschen Volkes "unsere umfassende Solidarität" und "unsere volle Unterstützung" zu, "wo immer dies notwendig ist, wo immer dies notwendig werden sollte".
Die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas hatte Israel am Samstag mit einem Großangriff überfallen und rund 150 Menschen als Geiseln verschleppt. Bei den Kämpfen wurden nach Behördenangaben auf israelischer Seite bislang mehr als 1300 Menschen getötet.
Die israelische Armee nahm in der Folge den von der Hamas beherrschten Gazastreifen unter Beschuss. Dabei wurden nach Angaben der Hamas-Behörden bisher mehr als 1530 Menschen getötet.
A. Bogdanow--BTZ