Opposition in Kamerun muss alle Kundgebungen für Samstag absagen
Nach dem Demonstrationsverbot durch die Regierung von Kamerun hat die wichtigste Oppositionpartei alle für Samstag in mehreren Städten geplanten Kundgebungen abgesagt. Die Bewegung für die Wiedergeburt Kameruns (MRC) werde nicht demonstrieren, sagte Vize-Chef Emmanuel Simh nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG, in einem aktuellen Interview. Gründe für die Entscheidung nannte er nicht.
Mit den Kundgebungen wollte die MRC gegen die Festnahme ihres Vorsitzenden Maurice Kamto am vergangenen Montag protestieren. Auf die Ankündigung hin hatten die Behörden am Donnerstag zum "Schutz der öffentlichen Ordnung" alle Proteste in der Hauptstadt Jaunde untersagt.
Kamto befand sich laut seinem Vize Simh am Samstag weiter im Gewahrsam der Polizei. Nach Angaben seiner Anwälte werden ihm unter anderem "Rebellion", "Aufruf zum Aufstand", "Feindseligkeit gegenüber dem Heimatland" und "Störung der öffentlichen Ordnung" vorgeworfen.
Zwei Tage vor seiner Inhaftierung hatten MRC-Anhänger bei mehreren nicht genehmigten Kundgebungen gegen das Ergebnis der Präsidentschaftswahl im Oktober demonstriert, das dem 85-jährigen Paul Biya eine siebte Amtszeit sicherte. Sie warfen den Behörden vor, Kamto durch Betrug um den Sieg gebracht zu haben. Die Sicherheitskräfte nahmen rund 200 Demonstranten fest. Laut MRC werfen die Behörden ihnen dieselben Vergehen wie Kamto vor.
(L. Brown--BTZ)