Lawrow: Syrische Regierung muss Kontrolle über Nordsyrien übernehmen
Nach dem Vorschlag der USA zur Einrichtung einer "Sicherheitszone" im Norden Syriens hat sich Russlands Außenminister Sergej Lawrow dafür ausgesprochen, dass die syrische Regierung die Kontrolle über die Region übernimmt. Russland sei davon überzeugt, dass es "die beste und einzige Lösung" sei, "diese Gebiete der Kontrolle der syrischen Regierung, der syrischen Sicherheitskräfte und Verwaltungsstrukturen zu übergeben", sagte Lawrow am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Moskau.
Lawrow sagte weiter, Russland unterstütze "die Kontakte, welche Vertreter der Kurden und die syrischen Behörden aufgenommen haben, damit sie zu ihrem Leben unter einer einzigen Regierung ohne Einmischung von außen zurückkehren können". Es gebe Fortschritte im Syrien-Krieg, sagte Lawrow. Der Fokus solle weiterhin auf der nordwestlichen Provinz Idlib liegen. Die Provinz war vor einigen Tagen von dem Dschihadistenbündnis Hajat Tahrir al-Scham vollständig erobert worden.
Die Türkei hatte in den vergangenen Wochen zusätzliche Truppen an der Grenze zu Syrien zusammengezogen und mit einer Offensive gegen die kurdischen Volksverteidigungseinheiten YPG gedroht. US-Präsident Donald Trump brachte eine "Sicherheitszone" von 20 Meilen (rund 30 Kilometer) ins Gespräch, äußerte sich aber weder dazu, wo sie geschaffen, noch von wem sie durchgesetzt werden sollte.
Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan sagte am Dienstag, er habe mit Trump vereinbart, dass die Türkei die "Sicherheitszone" entlang der türkischen Grenze einrichten werde. Die Kurden erklärten jedoch am Mittwoch, eine "Sicherheitszone" unter Kontrolle der Türkei in Nordsyrien nicht zu akzeptieren.
Russland unterstützt seit langem den syrischen Machthaber Baschar al-Assad. Lawrow sagte, die Zukunft der Kurden könne unter Kontrolle der Regierung in Damaskus gesichert werden.
(D. Fjodorow--BTZ)