Trump: Türkei würde bei Offensive gegen Kurden "wirtschaftlich zerstört"
US-Präsident Donald Trump hat die Türkei mit scharfen Worten vor einer neuen Offensive gegen Kurdenkämpfer in Nordsyrien gewarnt. Die USA würden die Türkei bei einem Angriff auf Kurden "wirtschaftlich zerstören", schrieb Trump am Sonntag im Kurzbotschaftendienst Twitter. Zugleich rief der US-Präsident die Kurden dazu auf, die Türkei nicht zu "provozieren".
Außerdem sprach Trump auf Twitter von der Einrichtung einer 20 Meilen (32 Kilometer) großen "Sicherheitszone". Nähere Angaben dazu machte er allerdings nicht. Trump hatte im Dezember überraschend einen vollständigen Abzug der US-Truppen aus Syrien angekündigt. Das schwächt die Position der kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG), die bislang in Syrien mit US-Unterstützung gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) kämpften.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat eine neue Offensive gegen YPG angedroht. Ankara sieht die syrische Kurdenmiliz als Bedrohung, da sie eng mit der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) verbunden ist, die seit Jahrzehnten gegen den türkischen Staat kämpft.
Angesichts von Erdogans Drohungen gegen die YPG machte Trumps Sicherheitsberater John Bolton einen Abzug der US-Truppen kürzlich von Garantien der Türkei für die Sicherheit der Kurdenmiliz abhängig. Bei einem Besuch in Ankara vergangene Woche stieß Bolton damit aber auf scharfe Ablehnung.
(A. Bogdanow--BTZ)