Früherer italienischer Linksextremist an italienische Behörden übergeben
Nach seiner Festnahme in Bolivien ist der von Italien wegen vier Morden in den 70er Jahren gesuchte Ex-Linksextremist Cesare Battisti auf dem Weg in sein Heimatland. Battisti wurde am Sonntag im bolivianischen Santa Cruz an die italienischen Behörden übergeben. Ein eigens aus Rom entsandtes Flugzeug hob kurz darauf mit dem 64-Jährigen an Bord in Richtung Italien ab, wie das italienische Innenministerium bestätigte.
Nach einer Verurteilung im Jahr 1979 wegen Mitgliedschaft in der verbotenen Gruppe Bewaffnete Proletarier für den Kommunismus war Battisti aus einem italienischen Gefängnis ausgebrochen. 1993 wurde er in Italien in Abwesenheit wegen vierfachen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Die Ende der 70er Jahre verübten Morde werden der linksextremistischen Gruppe angelastet, deren Mitgründer Battisti war. Battisti gibt seine Mitgliedschaft in der Gruppe zu, bestreitet aber die Mordvorwürfe.
Battisti hatte sich zuletzt jahrelang in Brasilien unter dem Schutz linksgerichteter Präsidenten einer Auslieferung nach Italien entzogen. Brasiliens neuer rechtsradikaler Präsident Jair Bolsonaro hatte Italien bereits vor seiner Wahl Ende Oktober die Auslieferung Battistis in Aussicht gestellt. Mitte Dezember wurde in Brasilien Haftbefehl gegen Battisti erlassen, seitdem war er untergetaucht. Am Samstag wurde er schließlich in Bolivien gefasst.
(A. Williams--BTZ)