Wut nach drastischer Erhöhung der Treibstoffpreise in Simbabwe
Mit einer drastischen Erhöhung der Treibstoffpreise hat Simbabwes Präsident Emmerson Mnangagwa den Zorn weiter Teile der Bevölkerung hervorgerufen. In der Nacht zum Sonntag stiegen die Preise für Benzin von 1,24 Dollar auf 3,31 Dollar (2,89 Euro) pro Liter, wie Mnangagwa in einer Fernsehansprache verkündete. Diesel kostet nicht mehr 1,36 Dollar, sondern 3,11 Dollar pro Liter.
Mit der Maßnahme solle der Versorgungsengpass bei Treibstoffen behoben werden, sagte Mnangagwa. Benzin und Diesel sind in Simbabwe seit Oktober knapp. Während der vergangenen Wochen hatte sich der Mangel nochmals deutlich verschärft. Zuletzt hatten Autofahrer teilweise nächtelang vor den Tankstellen gewartet.
Die Regierung macht einen florierenden Treibstoff-Schwarzmarkt und Spekulationen für die schlechte Versorgungslage verantwortlich. Beides versucht Mnangagwa nach eigenen Angaben durch die Erhöhung der regulären Preise einzudämmen.
Viele Menschen in Simbabwe fürchten dagegen, dass nun auch die Preise in anderen Bereichen steigen werden. Auch Dinge des täglichen Bedarfs wie Brot sind in dem Land immer wieder knapp. Nelson Chamisa, Chef der Oppositionspartei MDC, warnte vor diesem Hintergrund vor einer "humanitären Krise".
(O. Larsen--BTZ)