Hochrangiger jemenitischer Geheimdienstoffizier stirbt nach Drohnenangriff
Ein hochrangiger jemenitischer Geheimdienstoffizier ist seinen bei einem Drohnenangriff erlittenen Verletzungen erlegen. Brigadegeneral Saleh Tamah sei nach dem Angriff vom Donnerstag auf eine Militärparade auf der Luftwaffenbasis Al-Anad mehrfach operiert worden, am Sonntag aber in einer Klinik in Aden gestorben, verlautete aus Krankenhauskreisen. Damit stieg die Zahl der bei dem Angriff getöteten regierungstreuen Soldaten auf sieben, elf weitere wurden verletzt. Zu dem Angriff hatten sich die schiitischen Huthi-Rebellen bekannt.
Unter den Verletzten waren auch Jemens stellvertretender Generalstabschef Saleh al-Sandani, Armeekommandeur Fadel Hassan und der Gouverneur der Provinz Lahidsch, Ahmed Abdullah al-Turki. Al-Turki und al-Sandani wurden offiziellen Angaben zufolge zur Behandlung nach Saudi-Arabien gebracht.
Im Jemen herrscht seit 2015 Krieg zwischen den vom sunnitischen Saudi-Arabien und anderen arabischen Staaten unterstützten Truppen von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi und den schiitischen Huthi-Rebellen, hinter denen der Iran steht.
Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurden in dem Konflikt bereits mehr als 10.000 Menschen getötet, unter ihnen tausende Zivilisten. Nichtregierungsorganisationen schätzen die Zahl der Opfer bis zu fünf Mal so hoch. Laut dem UN-Nothilfekoordinator Mark Lowcock hungern fast zehn Millionen Menschen im Jemen.
Unter Vermittlung der UNO waren erst im vergangenen Monat in Schweden mehrere Vereinbarungen zwischen den Huthi-Rebellen und der jemenitischen Regierung ausgehandelt worden. Dies hatte Hoffnungen auf einen Waffenstillstand und ein Ende des blutigen Konflikts geweckt. Die Waffenruhe ist jedoch äußerst brüchig.
(D. Meier--BTZ)