US-Repräsentantenhaus prüft Bericht über FBI-Ermittlungen gegen Trump
Das US-Repräsentantenhaus geht einem Zeitungsbericht nach, wonach das FBI 2017 Ermittlungen gegen Präsident Donald Trump wegen möglicher Einflussnahme zugunsten Russlands einleitete. Der demokratische Vorsitzende des Justizausschusses in der Kongresskammer, Jerrold Nadler, erklärte, er werde Maßnahmen ergreifen, "um sowohl die Handlungen des Präsidenten als auch die Reaktion des FBI auf dieses Verhalten besser zu verstehen". Er verwies auf "die ernste Natur dieser Anschuldigungen".
Es müsse sichergestellt werden, dass die Ermittler "vor den zunehmend verwirrten Attacken von Präsident Trump geschützt" würden, erklärte Nadler. Es gebe "keinen Grund, die Seriosität oder Professionalität des FBI anzuzweifeln". Die oppositionellen Demokraten haben seit den Zwischenwahlen Anfang November die Mehrheit im Repräsentantenhaus.
US-Medien hatten unter Berufung auf anonyme Quellen über Ermittlungen der US-Bundespolizei FBI gegen den US-Präsidenten berichtet, die nach Trumps Entlassung von FBI-Chef James Comey im Mai 2017 eingeleitet worden seien. Dem Bericht zufolge zielten die Ermittlungen zugleich auf Spionageabwehr und auf mögliche strafrechtlich relevante Sachverhalte ab.
Bei der Spionageabwehr sei es darum gegangen zu klären, ob Trump bewusst oder unbewusst für Moskau arbeite und ob er eine Bedrohung für die nationale Sicherheit sei, hieß es in dem Bericht. Strafrechtlich sei es um Comeys Entlassung gegangen. Zu den Ergebnissen der Ermittlungen machte die Zeitung keine Angaben. Für geheime Kontakte Trumps mit russischen Regierungsvertretern seien keine Beweise öffentlich gemacht worden.
Trump hatte auf den Bericht mit einer wütenden Twitter-Tirade reagiert. Er habe eben in der Zeitung gelesen, dass die "korrupten ehemaligen Leiter des FBI" eine Ermittlung gegen ihn eingeleitet hätten, schrieb Trump am Samstag. Dies sei "grundlos und ohne Beweise" geschehen.
In einem Interview mit dem US-Fernsehsender Fox News wurde Trump am Samstag (Ortszeit) gefragt, ob er jemals für Russland gearbeitet habe. "Ich glaube, das ist das Beleidigendste, was ich je gefragt worden bin", antwortete der Präsident. Beim Lesen des Artikels werde klar, "dass sie absolut nichts gefunden haben". Trump hat immer wieder jegliche Zusammenarbeit mit Russland während des Präsidentschaftswahlkampfes 2016 bestritten. Die Untersuchung von Sonderermittler Robert Mueller zu dieser Frage bezeichnete der Präsident wiederholt als "Hexenjagd".
(F. Burkhard--BTZ)