Hunderte Briten demonstrieren nach Vorbild der französischen "Gelbwesten"
In London sind hunderte Menschen nach dem Vorbild der französischen "Gelbwesten"-Bewegung auf die Straße gegangen. Sie demonstrierten am Samstag in der britischen Hauptstadt für ein Ende der Sparpolitik der konservativen Regierung von Premierministerin Theresa May und forderten Neuwahlen. Zu der Kundgebung im Stadtzentrum hatte die linke Organisation "Peoples Assembly" aufgerufen. Ein Organisator der Proteste wurde festgenommen.
Viele der Kundgebungsteilnehmer trugen gelbe Warnwesten. Unter ihnen waren Gewerkschafter, Oppositionspolitiker und Vertreter anderer Organisationen. Der Labour-Finanzexperte John McDonnell beschuldigte die Regierung, Großbritanniens Sozialstruktur zu "zerreißen".
Aus Frankreich waren zwei Aktivisten der "Gelbwesten"-Bewegung nach London gereist, um den Protest zu unterstützen. In beiden Ländern hätten die Menschen genug von Armut und Ungerechtigkeit, sagte Erick Simon.
Zu Beginn der Demonstration nahm die Polizei einen der Organisatoren wegen mutmaßlicher Störung der öffentlichen Ordnung fest. Die Festnahme stand Berichten zufolge im Zusammenhang mit einem Vorfall am Montag vor dem Parlament, wo mehrere Aktivisten proeuropäische Abgeordnete unter anderem als "Nazi" beschimpft hatten.
Bislang hatten in Großbritannien vor allem Brexit-Befürworter in gelben Warnwesten demonstriert. Die Gruppe "Hope Not Hate", die sich gegen Rassismus einsetzt, hatte vor der Demonstration am Samstag vor einer Unterwanderung der britischen "Gelbwesten"-Bewegung durch Rechtsradikale gewarnt.
(F. Dumont--BTZ)