Demokratie: Zähe Kandidatenkür auf AfD-Europaparteitag in Riesa
Die Wahl der AfD-Kandidaten für die Europawahl am 26. Mai gestaltet sich äußerst zäh. Der Parteitag im sächsischen Riesa brauchte am Samstag mehrere Stunden, um einen einzigen Listenplatz zu besetzen. Am Freitagabend war der Parteitag unterbrochen worden, nachdem in einer Stichwahl für Listenplatz 16 keiner der Kandidaten die erforderliche Mehrheit erreicht hatte.
Am Samstagmorgen wurde der Wahlgang für den Platz neu gestartet. In einer zweiten Stichwahl erhielt wieder kein Kandidat die nötige Mehrheit. Erst in der dritten Stichwahl setzte sich am Nachmittag der Bewerber Martin Schiller aus Nordrhein-Westfalen knapp durch und belegt somit Platz 16 der Europawahlliste.
Angesichts des schleppenden Verfahrens hatte sich der AfD-Spitzenkandidat für die Europawahl, Parteichef Jörg Meuthen, gegen Mittag an die Delegierten gewandt. Er drückte seine Sorge aus, dass die Zeit für die Verabschiedung des Europawahlprogramms nicht mehr ausreichen werde.
Bevor der bis Montag angesetzte Parteitag in die Programmdebatte einsteigt, sollen vier weitere Kandidaten gewählt werden. Ziel für Riesa ist es, insgesamt mindestens 20 Kandidaten zu benennen - die AfD rechnet mit bis zu ebenso vielen Mandaten bei der Wahl zum EU-Parlament am 26. Mai. Auf einem vorangegangenen, ebenfalls viertägigen Europaparteitag im November in Magdeburg hatten die Delegierten in einem ähnlichen Bewerbungs- und Wahlmarathon gerade einmal 13 Listenplätze besetzt. Als Spitzenkandidat für die Europawahl wurde in Magdeburg Meuthen gewählt.
(P. Hansen--BTZ)