UN-Sondergesandter besorgt über neuerliche Gewalt im Jemen
Der UN-Sondergesandte Martin Griffiths hat die neuerliche Gewalt im Jemen verurteilt. Er rufe alle Konfliktparteien zur Zurückhaltung und zum Gewaltverzicht auf, schrieb Griffiths in der Nacht zum Freitag im Kurzmitteilungsdienst Twitter.
Bei einem Drohnenangriff von Huthi-Rebellen auf eine Luftwaffenbasis der jemenitischen Armee waren am Donnerstag sechs regierungstreue Soldaten getötet worden. Unter Vermittlung der UNO waren erst im vergangenen Monat in Schweden mehrere Vereinbarungen zwischen den Huthi-Rebellen und der von Saudi-Arabien unterstützten jemenitischen Regierung ausgehandelt worden. Dies hatte Hoffnungen auf einen Waffenstillstand und ein Ende des blutigen Konflikts geweckt.
Im Jemen herrscht seit 2015 Krieg zwischen den vom sunnitischen Saudi-Arabien und anderen arabischen Staaten unterstützten Truppen von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi und den schiitischen Huthi-Rebellen, hinter denen der Iran steht. Im Dezember hatten sich beide Seiten bei einer ersten Gesprächsrunde in Schweden auf eine Waffenruhe für die von den Huthis kontrollierte Hafenstadt Hodeida geeinigt, durch die ein Großteil der Hilfen für die hungernde Bevölkerung ins Land kommt.
Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurden in dem Konflikt bereits mehr als 10.000 Menschen getötet, unter ihnen tausende Zivilisten. Nichtregierungsorganisationen schätzen die Zahl der Opfer bis zu fünf Mal so hoch. Laut dem UN-Nothilfekoordinator Mark Lowcock müssen fast zehn Millionen Menschen im Jemen hungern.
(D. Fjodorow--BTZ)