SPD-Innenexperte Lischka kündigt Abschied aus dem Bundestag an
Die SPD im Bundestag verliert ihren anerkannten Innenpolitikexperten Burkhard Lischka: Der Magdeburger Abgeordnete teilte am Donnerstag mit, dass er sein Bundestagsmandat in der zweiten Jahreshälfte abgeben werde, um wieder als Notar zu arbeiten. Er werde bis zu seinem Ausscheiden aus dem Bundestag sein Mandat "mit ganzer Kraft" ausüben und sich auch weiter für die SPD engagieren.
Der 53-jährige Lischka sitzt seit 2009 für die SPD im Bundestag, derzeit ist er ihr innenpolitischer Sprecher. "Mein Ziel war es immer, mich nie gänzlich von der hauptamtlichen Politik abhängig zu machen und irgendwann einmal in meinen alten Beruf als Notar zurückzukehren", teilte der aus dem Sauerland stammende, aber seit Jahren in Magdeburg lebende Lischka mit.
Zwar sei es möglich, sowohl Mandat als auch Beruf nebeneinander auszuüben. "Mein Credo war aber immer, mich ganz auf meine Abgeordnetentätigkeit zu konzentrieren, daher habe ich in den vergangenen zehn Jahren im Parlament auch nie eine Nebentätigkeit ausgeübt", erklärte der Jurist.
Die Übernahme einer Notarstelle sei für ihn auf absehbar lange Zeit aber die letzte Möglichkeit, wieder in seinen alten Beruf zu wechseln und gleichzeitig in Magdeburg bleiben zu können, hieß es in Lischkas Mitteilung weiter. "Notarstellen werden in der Regel nur vergeben, wenn ein bisheriger Amtsinhaber ausscheidet."
Lischka hatte kürzlich bereits angekündigt, seinen Posten als Chef der SPD in Sachsen-Anhalt abzugeben. In seiner Erklärung hob Lischka hervor, dass sein Rückzug aus der ersten Reihe der Politik nichts mit der aktuellen Lage der SPD zusammenhänge.
Er habe mehr als einmal sein Engagement für die Partei unter Beweis gestellt. "Gerade deshalb fällt mir die Entscheidung auch so schwer", erklärte Lischka weiter und versprach: "Ich werde mit ganzer Kraft mein Abgeordnetenmandat bis zu meinem Ausscheiden aus dem Bundestag ausüben und mich darüber hinaus für meine Partei, die SPD, engagieren."
(L. Pchartschoy--BTZ)