Russland bietet USA Zusammenarbeit bei Rückkehr syrischer Flüchtlinge
Russland hat den USA angeboten, bei der Rückführung von Flüchtlingen nach Syrien zusammenzuarbeiten. Der "amerikanischen Seite" seien "konkrete Vorschläge" gemacht worden, erklärte General Michael Misinzew vom russischen Verteidigungsministerium in einer Mitteilung am Freitag. Diese Vorschläge "tragen den Absprachen Rechnung, die von den Präsidenten Russlands und Amerikas während ihres Treffens in Helsinki erreicht wurden", fügte Misinzew hinzu.
Am Montag hatten US-Präsident Donald Trump und der russische Staatschef Wladimir Putin in Helsinki ihren ersten bilateralen Gipfel abgehalten. Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz hatten die beiden Politiker verkündet, in mehreren Punkten Übereinstimmungen erreicht zu haben, unter anderem in der Syrienfrage. Einzelheiten nannten sie nicht.
Russlands Angebot sieht laut der nun veröffentlichten Mitteilung vor, einen gemeinsamen Plan für die Rückkehr syrischer Flüchtlinge an ihre Herkunftsorte vorzubereiten. Insbesondere solle es dabei um die Syrer gehen, die nach Jordanien und Libanon geflohen sind. Moskau schlage vor, zu diesem Zweck Arbeitsgruppen zu gründen. Ihnen sollten Vertreter aus Russland, den USA, Jordanien und dem Libanon angehören.
Russland, das 2015 zugunsten des syrischen Staatschefs Baschar al-Assad militärisch in den Syrien-Konflikt eingriff, schlägt nach Angaben Misinzews zudem eine gemeinsame Gruppe für die Finanzierung des Wiederaufbaus der syrischen Infrastruktur vor. "Die russischen Vorschläge werden gerade von der amerikanischen Seite sondiert", teilte der General mit.
Trumps Auftritt in Helsinki sorgte in den USA für Ärger, weil er es vermieden hatte, mutmaßliche russische Cyberattacken auf die US-Demokraten im Wahlkampf 2016 zu verurteilen. Am Donnerstag teilte das Weiße Haus mit, dass der US-Präsident sich noch in diesem Jahr erneut mit dem russischen Staatschef treffen wolle - dieses Mal in Washington.
Die Zahl der syrischen Binnenflüchtlinge, die in ihre Heimatorte zurückkehren, war in den ersten sechs Monaten dieses Jahres stark gestiegen. Vermehrte Rückkehrbewegungen gebe es vor allem in den kürzlich von Regierungstruppen zurückeroberten Rebellengebieten, berichtete das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR am Freitag.
(S. Sokolow--BTZ)