Moskau: Gericht verlängert Hausarrest von Regisseur Serebrennikow
Ein Moskauer Gericht hat den Hausarrest des rrussischen Regisseurs Kirill Serebrennikow erneut verlängert. Dieser gelte nun bis zum 22. August fort, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Tass am Mittwoch. Serebrennikow steht schon seit fast einem Jahr unter Hausarrest, während er auf ein umstrittenes Gerichtsverfahren wegen angeblicher Veruntreuung öffentlicher Gelder wartet.
Das Gericht entschied am Mittwoch, dass er die Verfahrensakten bis zum 1. September gelesen haben muss. Danach könne das Verfahren beginnen, erklärten die Richter.
Serebrennikow wird vorgeworfen, zwischen 2011 und 2014 umgerechnet 1,8 Millionen Euro staatlicher Förderung für ein Theaterprojekt veruntreut zu haben. Ihm drohen zehn Jahre Haft. Der Film- und Theaterregisseur, der mehrmals am berühmten Bolschoi-Theater inszenierte, wies die Vorwürfe stets zurück. Am Mittwoch erklärte er vor Gericht, das Geld sei allein in Theaterprojekte geflossen.
Das Vorgehen der Justiz gegen den bekannten Regisseur löst seit längerem heftige Proteste russischer und internationaler Künstler aus. Im französischen Avignon zeigten Schauspieler am Dienstag bei einem Festival erneut ihre Solidarität mit dem 48-Jährigen, indem sie "Free Kirill"-T-Shirts trugen. Die Organisatoren riefen Moskau auf, den Star der russischen Theaterszene umgehend wieder freizulassen.
(D. Meier--BTZ)