Russland: Fußball-WM mit beispiellosen Sicherheitsmaßnahmen
Gastgeber Russland schützt die kommende Woche beginnende Fußball-Weltmeisterschaft nach eigenen Angaben mit Sicherheitsmaßnahmen von nie dagewesenem Ausmaß. "Die Maßnahmen sind wirklich beispiellos und seit langem geplant", sagte der Leiter der Sicherheitseinsätze beim russischen Inlandsgeheimdienst FSB, Alexej Lawrischtschew, am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Moskau. Dabei greife Russland auf seine "Erfahrungen mit solchen Ereignissen", aber auch auf internationale Erfahrungen zurück.
Derzeit gebe es "keine Bedrohung für die Teilnehmer" der Fußball-WM, versicherte Lawrischtschew. Allerdings sei während der jahrelangen Vorbereitungen "ein klarer Sicherheitsplan" erarbeitet worden - "und wir sind bereit, gegen alle Bedrohungen zu kämpfen, egal welchen Ursprungs sie sind", fügte der Sicherheitsbeauftragte hinzu.
Anton Gussew, der im russischen Innenministerium für den Bereich Sport zuständig ist, hob bei der Pressekonferenz hervor, dass "alle Sicherheitskräfte" an der Absicherung der WM beteiligt seien, "sowohl in der Polizei wie im Katastrophenschutzministerium". Insgesamt 15 Ministerien und Behörden seien involviert. Wie viele Beamte während des Sportereignisses im Einsatz sind, wollte Gussew nicht mitteilen.
Die Fußball-WM findet erstmals in Russland statt, das Turnier dauert vom 14. Juni bis zum 15. Juli. Für diese Zeit haben die russischen Behörden die Sicherheitsbestimmungen drastisch verschärft. Reisen innerhalb des Landes werden beschränkt und in den elf Städten, in denen WM-Spiele ausgetragen werden, wird das Demonstrationsrecht eingeschränkt.
Mehr als Ausschreitungen von Hooligans befürchten die russischen Behörden Anschläge. Seit Russlands militärischem Eingreifen in den syrischen Bürgerkrieg wurde das Land mehrmals von der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) und dem syrischen Zweig des Terrornetzwerks Al-Kaida ins Visier genommen. Der Weltfußballverband Fifa hat mehrmals versichert, "volles Vertrauen" in Russlands Sicherheitskonzept für die WM zu haben.
(F. Burkhard--BTZ)