China übt Kritik an USA nach Pompeo-Äußerung zu Tiananmen-Massaker
China hat nach Äußerungen von US-Außenminister Mike Pompeo zur blutigen Niederschlagung der Proteste 1989 auf dem Pekinger Tiananmen-Platz offiziell diplomatischen Protest eingelegt. Die Äußerungen Pompeos "beschuldigen grundlos die chinesische Regierung und mischen sich in Chinas innere Angelegenheiten ein", sagte Außenamtssprecherin Hua Chunying am Montag in Peking. Pompeo hatte zum 29. Jahrestag des Massakers gefordert, Peking müsse offenlegen, wie viele Menschen damals getötet und festgenommen worden seien.
Am 4. Juni 1989 hatte die chinesische Staatsführung Panzer gegen Demonstranten eingesetzt, die zuvor wochenlang auf dem Tiananmen-Platz friedlich demokratische Reformen gefordert hatten. Mindestens mehrere hundert Menschen starben damals - laut britischen Diplomaten waren es mindestens 10.000 Menschen.
In Hongkong versammelten sich am Montagabend (Ortszeit) zahlreiche Menschen in einem Park zu einer Mahnwache, um an die damaligen Ereignisse zu erinnern. Die Organisatoren sprachen von 115.000 Teilnehmern. Das halbautonome Hongkong ist der einzige Ort in China, an dem an die Ereignisse von 1989 öffentlich erinnert werden darf. Vor einer Woche hatte bereits eine Demonstration mit hunderten Teilnehmern stattgefunden.
(A. Williams--BTZ)