Salvini verteidigt harte Zuwanderungspolitik bei Besuch auf Sizilien
Italiens neuer Innenminister Matteo Salvini hat bei einem Besuch auf Sizilien seine Zuwanderungspolitik verteidigt. Die am Freitag vereidigte Regierung verfolge keine "harte Linie" beim Thema Migration, sondern setze auf den "gesunden Menschenverstand", sagte der Chef der rechtsextremen Lega am Sonntag in der Stadt Catania. Salvini besuchte auch die Hafenstadt Pozzallo, um sich ein Bild von der Lage vor Ort zu machen.
Sizilien ist einer wichtigsten Ankunftsorte von Migranten, die über das Mittelmeer in die EU gelangen wollen. Besonders viele kommen in Pozzallo an. Zuletzt gelangten am Freitag, nur wenige Stunden nach Salvinis Amtsantritt, 158 Flüchtlinge nach Pozzallo. Ein Schiff von Menschenrechtsaktivisten hatte sie gerettet.
Bereits am Samstag hatte Salvini bei einer Kundgebung in Norditalien angekündigt, die "guten Zeiten" für illegale Einwanderer seien nun vorbei. Die Staaten sollten "ihren Job machen", sagte er. "Schmuggler" sollten keine italienischen Häfen mehr anlaufen dürfen, fügte er unter Bezug auf Rettungsaktionen von Menschenrechtsaktivisten im Mittelmeer hinzu.
Die Koalition aus Lega und populistischer Fünf-Sterne-Bewegung war am Freitag in Rom vereidigt worden. Die neue Regierung strebt eine schärfere Migrationspolitik an. Salvini kündigte an, das "Geschäft" der Einwanderung zu stoppen. In diesem Jahr wurden in Italien bislang mehr als 13.500 Flüchtlinge registriert. Seit 2013 trafen etwa 700.000 Flüchtlinge in Italien ein.
(W. Winogradow--BTZ)