Kubas neuer Präsident verteidigt Maduro bei Besuch in Venezuela
Kubas neuer Präsident Miguel Díaz-Canel hat bei seinem ersten Auslandsbesuch seit der Amtseinführung den umstrittenen venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro in Schutz genommen. "Lang lebe Präsident Maduro", sagte Díaz-Canel am Mittwoch im Präsidentenpalast in Caracas. "Egal wie groß die Sorgen und Herausforderungen sein mögen, Sie können sich auf Kuba verlassen - heute und immer." Die Unterstützung Kubas sei "bedingungslos", erklärte Díaz-Canel.
Díaz-Canel, der die Präsidentschaft am 19. April von Raul Castro übernommen hatte, wollte nach eigenen Angaben mit seinem Besuch in Venezuela seine Solidarität mit Maduro zeigen. Dessen Wiederwahl am 20. Mai war von den USA, der EU und 13 lateinamerikanischen Staaten als Betrug abgelehnt worden. Kubas Präsident beschrieb die von der Opposition boykottierten Wahlen als "überwältigenden Erfolg".
Venezuela befindet sich in einer schweren Wirtschaftskrise. Das Land ist tief gespalten zwischen Maduro-Gegnern und seinen Anhängern. Nach monatelangen Protesten der Opposition im vergangenen Jahr, bei denen 125 Menschen getötet worden waren, hatte der Präsident durch eine Verfassunggebende Versammlung de facto das Parlament ausgehebelt, in dem die Opposition die Mehrheit hatte.
Kuba ist Venezuelas engster politischer und wirtschaftlicher Verbündeter. Experten führen die bedingungslose Unterstützung Kubas für Maduro darauf zurück, dass der karibische Inselstaat abhängig von billigen Ölimporten aus Venezuela ist.
(D. Meier--BTZ)