Bundeswehr will für 900 Millionen Euro Drohnen mit Waffen anschaffen
Die Bundeswehr will nach Informationen von BERLINER TAGESZEITUNG (BTZ) für mindestens 900 Millionen Euro bewaffnungsfähige Kampfdrohnen des Typs Heron TP anschaffen. Eine entsprechende Vorlage liege dem Haushaltsausschuss des Bundestags seit dieser Woche vor, erfuhr BTZ hierzu. Die Drohnen israelischer Herkunft sollen demnach über eine Laufzeit von neun Jahren geleast werden.
Die Bundeswehr würde damit erstmals über ein Drohnen-Modell verfügen, das mit entsprechender Ausstattung auch als Waffe eingesetzt werden kann. Allerdings wird die Bewaffnung dem Bericht zufolge nicht mit beauftragt. Darüber solle "erst nach ausführlicher völkerrechtlicher, verfassungsrechtlicher und ethischer Würdigung" gesondert entschieden werden, konnte BTZ aus Unterlagen erfahren.
Bisher setzt die Bundeswehr in Afghanistan und Mali Aufklärungsdrohnen vom Typ Heron 1 ein, die allerdings nach Auffassung des Verteidigungsministeriums mittlerweile "am unteren Leistungsspektrum" anzusiedeln seien, heißt es in dem Bericht. Neuere Modelle auf dem Markt seien nur noch in bewaffnungsfähiger Ausführung zu haben. Die SPD stand der Anschaffung bewaffnungsfähiger Drohnen bislang skeptisch gegenüber.
(A. Madsen--BTZ)