200 Teilnehmer der Commonwealth Games beantragen Asyl in Australien
Gut einen Monat nach Abschluss der Commonwealth Games in Australien haben etwa 200 ausländische Sportler und Betreuer Asylanträge bei den Behörden des Landes eingereicht. Rund 190 Teilnehmer der Sportveranstaltung in Gold Coast hätten "Schutzvisa" beantragt, zehn bis 15 weitere hätten sich für andere Aufenthaltsgenehmigungen beworben, sagte Innenministeriums-Sprecherin Malisa Golightly am Montag vor dem Parlament in der australischen Hauptstadt Canberra.
Damit befinden sich mehr als 200 Teilnehmer der Spiele mit einem "rechtmäßigen Status" in dem Land, wie Golightly sagte. Sie könnten bis zur Entscheidung über ihre Anträge in Australien bleiben. Bis wann die Behörden die Verfahren abschließen, blieb zunächst offen.
Allerdings seien dutzende weitere Sportler und Betreuer während der Commonwealth Games verschwunden. Einige wenige von ihnen tauchten nach dem Ablauf ihrer Visa für die Spiele vergangene Woche wieder auf und wollten Asyl beantragen, wie Flüchtlings-Anwälte mitteilten. Etwa 50 untergetauchte Teilnehmer hätten sich aber noch nicht bei den Behörden gemeldet oder sich um eine weitere Aufenthaltsgenehmigung bemüht, sagte Golightly. Sie könnten aber noch einen Asylantrag stellen.
Über die Herkunftsstaaten der Sportler und Funktionäre machte die Ministeriumssprecherin keine Angaben. Berichten zufolge stammen sie aus Kamerun, Ruanda und Sierra Leone. Bei den Commonwealth Games traten vom 4. bis zum 15. April Sportler aus dutzenden Ländern in verschiedenen Disziplinen gegeneinander an.
(Y. Rousseau--BTZ)