USA: Trump bietet Kim Garantien für Machterhalt in Nordkorea
Mit dem Angebot weit reichender Garantien hat US-Präsident Donald Trump die nordkoreanische Führung zur weiteren Zusammenarbeit ermuntert. Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un könne mit "sehr starken Absicherungen" für seinen Machterhalt rechnen, wenn er sich auf das für Juni anvisierte Gipfeltreffen einlasse und eine Vereinbarung mit den USA abschließe, sagte Trump aktuell in Washington.
"Er wird in seinem Land sein und sein Land regieren. Sein Land wäre dann sehr reich", sagte Trump über Kim. Mit seinen Äußerungen reagierte der US-Präsident auf die Drohung Nordkoreas, das für 12. Juni geplante Spitzentreffen abzusagen. Trump richtete seinerseits eine versteckte Drohung an Nordkorea: Sollte die Führung nicht zu einem "Deal" mit den USA bereit sein, werde sie "wahrscheinlich" so enden wie der libysche Machthaber Muammar al-Gaddhafi. Dieser war 2011 in einer Revolution entmachtet und getötet worden.
"Dieses Vorbild würde sehr wahrscheinlich greifen, wenn wir nicht zu einem Deal kommen", sagte Trump. "Wenn wir aber einen Deal machen, dann wird Kim Jong Un sehr sehr glücklich sein."
Der US-Präsident verdächtigte China, hinter den plötzlich geäußerten Zweifeln Nordkoreas an dem Gipfel zu stecken. Es könne "sehr gut" sein, dass Chinas Präsident Xi Jinping den nordkoreanischen Machthaber "beeinflusst", sagte Trump. Xi und Kim hatten sich kürzlich zwei Mal getroffen. Peking hatte Kim allerdings öffentlich aufgerufen, an dem Gipfel festzuhalten.
Knapp einen Monat vor dem geplanten Gipfeltreffen zwischen Trump und Kim hatte Nordkorea am Mittwoch mit einer Absage gedroht. Sollte Washington weiterhin den "einseitigen" Verzicht Nordkoreas auf Atomwaffen fordern, "haben wir kein Interesse mehr an Gesprächen", hatte Nordkoreas Vize-Außenminister Kim Kye Gwan gesagt. Wegen eines Militärmanövers der USA mit Südkorea sagte Pjöngjang zudem Gespräche mit Seoul ab.
(B. Semjonow--BTZ)