Linken-Chefin Kipping fordert Debatte über "Höchstlohn" in Deutschland
Die Linke macht sich für ein Maximaleinkommen in Deutschland stark, das bei rund einer halben Million Euro liegen soll. "Nachdem wir den Mindestlohn erkämpft haben, ist es an der Zeit, über einen Höchstlohn zu sprechen", sagte die Parteivorsitzende Katja Kipping am Donnerstag beim Bundesverbandstag des Sozialverbands VdK in Berlin. Im Kampf gegen Ungleichheit "brauchen wir nicht nur eine Absicherung nach unten, sondern auch eine Deckelung nach oben".
Es gehe um die Frage: "Das Wievielfache dessen, was die unterste Einkommensgruppe bekommt, ist noch mit einem Mehr an Leistung zu begründen?" Dazu machte die Linken-Chefin zwei Vorschläge. Zum einen dürften Manager und Aufsichtsratsmitglieder "nicht mehr als das 20fache dessen bekommen, was die unterste Lohngruppe im Unternehmen bekommt". Kipping sagte zur Begründung: "Wer seine Leute nicht ordentlich bezahlen kann, hat auch keine Millioneneinkommen verdient."
Innerhalb der Gesellschaft eines Landes solle die Spreizung nicht mehr als das 40fache betragen, so der zweite Vorschlag. "Nehmen wir mal an, das gesellschaftliche soziokulturelle Existenzminimum liegt bei 1050 Euro im Monat. Dann würde das Maximaleinkommen bei rund einer halben Million im Jahr liegen", sagte Kipping.
Eine gewisse Lohnspreizung sei begründbar. "Aber kann man mehr als eine halbe Million für eine Person im Jahr mit einem Mehr an Leistung begründen?", fragte die Linken-Politikerin. Sie räumte ein, dass das 40fache als Größenordnung "erst einmal willkürlich gesetzt" sei.
Im Kampf gegen die soziale Spaltung "heißt es alle garantiert vor Armut zu schützen und Reichtum zu begrenzen", sagte Kipping in ihrem Grußwort mit Blick auf das Thema der VdK-Tagung "Soziale Spaltung stoppen".
(T. Jones--BTZ)