Washington: Oberstes US-Gericht hebt Todesstrafe gegen 44-Jährigen auf
Das Oberste Gericht der USA hat die Todesstrafe gegen einen wegen dreifachen Mordes verurteilten Mann aufgehoben. Der Supreme Court entschied in Washington, dass ein neuer Prozess zum Fall des 44-jährigen Robert McCoy stattfinden müsse. Das Gericht gelangte zu dem Schluss, dass McCoy von seinem Anwalt nicht korrekt vertreten worden sei.
Obwohl der Angeklagte von Anfang an seine Unschuld beteuert hatte, hatte der Anwalt seinen Mandaten während des Prozesses im Jahr 2011 im Bundesstaat Louisiana als Täter beschrieben. Der Verteidiger sprach damals von "unwiderlegbaren Beweisen" für die Schuld seines Mandanten und argumentierte, dieser habe die Morde in einem Anfall von Wahnsinn verübt. Er bat darum, Gnade für McCoy wegen dessen "mentaler und emotionaler Probleme" walten zu lassen.
Die Strategie des Verteidigers schlug fehl, und McCoy focht dann die Todesstrafe mit dem Argument an, sein Verteidiger habe in dem Prozess seine Berufspflichten verletzt. Das Oberste Gericht bestätigte nun, dass der Anwalt angesichts der entschiedenen Einwände des Angeklagten nicht von der Schuld seines Mandanten hätte ausgehen dürfen.
In dem Fall geht es um die Morde an Mutter, Stiefvater und Sohn von McCoys Frau, von der er zum Zeitpunkt des Verbrechens getrennt lebte. Die Mordwaffe war unter dem Sitz eines Wagens gefunden worden, den McCoy benutzt hatte.
(F. Schulze--BTZ)