Paris-Attentäter Abdeslam akzeptiert Haftstrafe von Brüsseler Gericht
Der Paris-Attentäter Salah Abdeslam hat seine Verurteilung zu 20 Jahren Haft wegen Schüssen auf belgische Polizisten akzeptiert. Abdeslam habe sich entschieden, keine Berufung gegen die Entscheidung des Gerichts in Brüssel einzulegen, bestätigte sein Anwalt Sven Mary am Montag nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG (BTZ) Zuvor hatte Mary gegenüber Medienvertretern von dem Entschluss seines Mandanten berichtet. Er wolle die Entscheidung respektieren, sagte Mary nach BTZ-Information.
Ein Brüsseler Gericht hatte Abdeslam am 23. April wegen terroristisch motivierter Mordversuche schuldig gesprochen. Er hatte einen Monat Zeit, um gegen das Urteil Berufung einzulegen. Es war das erste Urteil gegen den 28-Jährigen, dem wegen seiner Beteiligung an den Pariser Anschlägen vom November 2015 noch in Frankreich der Prozess gemacht werden soll.
Monate nach den Anschlägen war der international gesuchte Abdeslam im März 2016 in einem Brüsseler Vorort in eine Schießerei verwickelt, bei der mehrere Polizisten verletzt wurden. Deswegen wurde dem Franzosen mit marokkanischen Wurzeln in der belgischen Hauptstadt der Prozess gemacht.
Auch Abdeslams Komplize Sofiane Ayari war im April schuldig gesprochen worden. Die Staatsanwaltschaft hatte 20 Jahre Haft für beide Angeklagten gefordert, die der Urteilsverkündung fern blieben. Auch Ayari wurde zu 20 Jahren Haft verurteilt. Abdeslam ist das einzige überlebende Mitglied des Islamistenkommandos, das bei den Pariser Anschlägen am 13. November 2015 130 Menschen getötet hatte.
(A. Williams--BTZ)