Studentenproteste in Frankreich führen zum Ausfall von Prüfungen
Wegen der Studentenproteste in Frankreich fallen zunehmend Prüfungen aus: An einer Universität in Lyon im Osten des Landes konnten rund 800 Studierende ihre Klausuren am Montag nicht wie vorgesehen schreiben. Mit einer Menschenkette hatten Demonstranten ihnen den Zugang zur Hochschule versperrt.
Die Polizei löste die Protestaktion an der geisteswissenschaftlichen Uni Lumière zwar auf, die Hochschulleitung schob die Prüfungen aber dennoch auf. In der vergangenen Woche waren bereits Klausuren an den Universitäten Aix-Marseille sowie in Nanterre bei Paris und in Grenoble gestrichen worden. Die Prüfungen sollen zum Teil online nachgeholt werden.
Im nordfranzösischen Rennes räumte die Polizei ebenfalls eine Hochschule mit Schwerpunkt in den Geisteswissenschaften. Dort hatten Studierende die Gebäude vier Wochen lang besetzt gehalten. Die Räumung erfolgte nach Angaben der Behörden friedlich. Die Prüfungen sollen nun bis Ende Mai wie geplant stattfinden.
Frankreichs Studierende protestieren seit Wochen gegen die geplante Hochschulreform von Präsident Emmanuel Macron. Damit wird aus ihrer Sicht der Zugang zur höheren Bildung erschwert.
Die Demonstranten berufen sich auch auf die Studentenproteste vom Mai 1968. Damals führte die Räumung von Unis zu Straßenschlachten mit der Polizei und dem bisher größten Generalstreik in der Geschichte Frankreichs mit bis zu zehn Millionen Teilnehmern.
(L. Brown--BTZ)