Mindestens neun Tote bei Serie von Anschlägen auf Kirchen in Indonesien
Bei einer Serie von Anschlägen auf christliche Kirchen sind in Indonesien mindestens neun Menschen getötet worden. Dutzende weitere seien verletzt worden, als binnen weniger Minuten Sprengsätze an drei Kirchen in Indonesiens zweitgrößter Stadt Surabaya detonierten, teilte die Polizei am Sonntag mit. Auch einer der Attentäter sei getötet worden, als er seinen Sprengsatz zündete. Die Polizei ging in diesem Fall von einem Selbstmordanschlag aus.
Zu den Tätern machte die Polizei zunächst keine Angaben. Die Explosionen ereigneten sich demnach am Sonntagmorgen (Ortszeit) binnen zehn Minuten. Eines der Ziele sei die katholische Santa-Maria-Kirche gewesen. Im Februar hatte ein Islamist vier Menschen mit einem Schwert während der Sonntagsmesse in der Stadt Sleman verletzt.
In Indonesien, dem bevölkerungsreichsten muslimischen Land der Erde, gab es in letzter Zeit immer wieder Anschläge auf Ziele der christlichen Minderheit. Traditionell folgt der südostasiatische Inselstaat einer moderaten Auslegung des Islam, allerdings gewinnen Extremisten an Gefolgschaft.
Der verheerendste Anschlag ereignete sich im Oktober 2002, als ein Selbstmordattentäter eine 1100 Kilogramm schwere Autobombe vor einer Diskothek im Touristenort Kuta auf der Insel Bali zündete. Zeitgleich sprengte sich ein Mann in einem Restaurant in der Nähe in die Luft. Insgesamt 202 Menschen, darunter zahlreiche ausländische Touristen, starben, mehr als 300 wurden verletzt.
(M. Tschebyachkinchoy--BTZ)