Polizei: "Hass auf Gläubige" möglicher Hintergrund von Angriff in Südafrika
Die südafrikanische Polizei hat nach dem Angriff auf eine Moschee nördlich von Durban mit einem Toten "Hass auf die Gläubigen" als möglichen Hintergrund für die Tat genannt. Zwar sei das Motiv für die Messerattacke nach wie vor nicht klar, es seien aber "extremistische Elemente" involviert, sagte ein Sprecher der Sonderermittlungseinheit Hawks nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG am Freitag. Nach den drei Angreifern werde in einer großangelegten Suchaktion gefahndet.
Die Männer hatten bei ihrem Angriff auf die Moschee in Verulam an der Ostküste des Landes am Donnerstag einen Mann mit Stichen in den Hals getötet und zwei weitere verletzt. Anschließend hatten sie einen Molotowcocktail gezündet und waren mit einem Auto geflüchtet. Erste Berichte, wonach es sich bei dem Getöteten um einen Imam handelte, bestätigten sich nicht.
Moulana Aftab Haider, ein Vertreter der muslimischen Gemeinde Südafrikas, erklärte, der Angriff auf die schiitische Moschee trage "alle Anzeichen" des Vorgehens der sunnitischen Dschihadistenorganisation Islamischer Staat (IS). Es habe in der Vergangenheit eine "organisierte Hasskampagne" und Drohungen gegen die schiitische Gemeinde gegeben, fügte er hinzu. Es gebe "keinen Zweifel" daran, dass es sich um ein terroristisches Verbrechen handele. Südafrika hat eine Geschichte relativer religiöser Toleranz. Nur etwa 1,5 Prozent der 53 Millionen Südafrikaner sind Muslime.
(N. Nilsson--BTZ)