Mord an Politikerin in Brasilien möglicherweise vor der Aufklärung
Der Mord an der linken Kommunalpolitikerin Marielle Franco in Brasilien steht möglicherweise vor der Aufklärung. "Die Ermittlung tritt in ihre finale Phase ein", zitierte das Nachrichtenportal noticias.uol am Donnerstag den brasilianischen Sicherheitsminister Raul Jungmann. Er gehe davon aus, dass es "bald Ergebnisse" geben werde.
Jungmann bestätigte demnach auch Medienberichte, wonach zu den Verdächtigen ein Stadtrat von Rio de Janeiro sowie ein inhaftierter Anführer einer der im Untergrund agierenden paramilitärischen Gruppen der Stadt zählten. "Ich kann bestätigen, dass gegen sie und andere ermittelt wird", sagte der Minister. Polizisten der Mordkommission stellten am Donnerstag in einer aufwändigen Aktion den mutmaßlichen Ablauf der Tat nach.
Die 38-jährige Marielle Franco war im März zusammen mit ihrem Fahrer mitten in Rio de Janeiro im Auto erschossen worden. Franco saß für die linke Partei Sozialismus und Freiheit (PSOL) im Stadtrat von Rio de Janeiro. Als Politikerin und Verfechterin der Rechte für Schwarze kritisierte sie das Vorgehen der Polizei in den Favelas und die Anordnung von Präsident Michel Temer, die Armee zur Bekämpfung der Gewalt in Rio einzusetzen. Der Mord schockierte die Brasilianer und führte zu Protesten gegen die zunehmende Gewalt in der Stadt.
(B. Semjonow--BTZ)