Nato wirft Russland Einsatz von Streubomben vor
Bei ihrem Vormarsch in der Ukraine setzt die russische Armee nach Angaben der Nato Streubomben ein und verletzt damit das Völkerrecht. "Wir haben den Einsatz von Streubomben registriert", sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Freitag. Zudem gebe es Berichte "über den Einsatz anderer Arten von Waffen, die gegen das Völkerrecht verstoßen".
Auch die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) verurteilte den Einsatz von Streubomben, die in der ostukrainischen Großstadt Charkiw eingesetzt worden sein soll. Die russischen Streitkräfte setzten diese Waffe "am 28. Februar in mindestens drei Wohnvierteln von Charkiw ein", erklärte die Organisation am Freitag.
Demnach sollen Streubomben über eine 9M55K-Smertsch-Rakete aus russischer Produktion abgefeuert worden sein. "Der Einsatz von Streubomben in bewohnten Gebieten zeigt eine absolute Missachtung des Lebens der Menschen", erklärte HRW.
Streubomben bestehen aus einem Behälter ähnlich einer Granate, in dem sich kleinere explosive Geschosse befinden, die sogenannte Submunition. Bei Streumunition explodiert ein erheblicher Teil der Ladung nicht sofort, sondern stellt als Blindgänger im Boden noch über lange Zeit eine Gefahr für die Bevölkerung dar. Ihr Einsatz ist durch das Osloer Übereinkommen von 2008 verboten, das Moskau jedoch nicht unterzeichnet hat.
L. Pchartschoy--BTZ