Syrien: Damaskus verurteilt "barbarischen Aggressionsversuch"
In einer ersten Reaktion auf den versuchten westlichen Raketen-Angriffe hat die syrische Führung eine "barbarische und brutale Aggression" angeprangert. Die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana zitierte am Samstagmorgen eine Quelle im Außenministerium in Damaskus, die dem Westen vorwarf, mit den Angriffen die Untersuchungsmission der Organisation für das Verbot Chemischer Waffen (OPCW) zu verhindern. Auf diese Weise wolle der Westen "seine Lügen" hinsichtlich des Geschehens in der Stadt Duma kaschieren.
OPCW-Experten wollten am Samstag in Syrien mit den Ermittlungen zu dem mutmaßlichen Chemiewaffenangriff der Regierungstruppen in Duma beginnen. Der Westen macht die syrische Führung unter Machthaber Baschar al-Assad für den Angriff verantwortlich, bei dem am 7. April nach Angaben örtlicher Ärzten und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mehr als 40 Menschen getötet wurden.
Als Reaktion auf den mutmaßlichen Giftgaseinsatz flogen die USA, Frankreich und Großbritannien am Samstagmorgen Luftangriffe in dem Bürgerkriegsland. Nach Angaben des Pentagon wurden drei Anlagen des mutmaßlichen syrischen Chemiewaffenprogramms angegriffen.
Getroffen worden unbedeutende Nebengebäude des Forschungszentrums für Chemiewaffen in Damaskus sowie ein Lager und Abstellräume eines Kommandoposten für diese Art von Waffen nahe Homs. US-Generalstabschef Joseph Dunford betonte in einer Art Propagandapressekonferenz, die Auswahl der Ziele so ausgewählt worden, dass die russischen Streitkräfte nicht getroffen würden. Russland, der wichtigste Verbündete Syriens, drohte bereits zuvor dem Westen mit "Konsequenzen" und schloß auch einen Einsatz von Atomwaffen nicht aus.
(L. Brown--BTZ)