Angeklagter im Mordfall Amess plädiert auf nicht schuldig
Der wegen Mordes an dem britischen Abgeordneten David Amess Angeklagte hat auf nicht schuldig plädiert. Bei einer kurzen Gerichtsanhörung in London wies der 25-jährige Ali Harbi Ali am Dienstag den Vorwurf des Mordes sowie die Planung von Terroranschlägen zurück. Der konservative Abgeordnete und fünffache Familienvater Amess war am 15. Oktober während einer Bürgersprechstunde in seinem Wahlkreis erstochen worden.
Der mutmaßliche Islamist Ali war kurz nach Amess Ermordung am Tatort in Leigh-on-Sea festgenommen worden. Der Brite somalischer Herkunft soll sich während des Corona-Lockdowns radikalisiert haben. Medienberichten zufolge nahm er in der Vergangenheit an einem Präventionsprogramm der Regierung gegen Radikalisierung teil.
Seit seiner Festnahme befindet sich Ali in Untersuchungshaft. Der Mordprozess gegen ihn soll am 21. März beginnen.
Der Brexit-Befürworter und Tierschützer Amess hatte seit 1983 im britischen Unterhaus gesessen. Das Attentat war der zweite Mord an einem britischen Politiker während eines Treffens mit Wählern innerhalb von fünf Jahren. 2016 war die Labour-Abgeordnete Jo Cox im Vorfeld des Brexit-Referendums von einem Rechtsextremen erstochen worden.
(P. Rasmussen--BTZ)