Maas sagt Jordanien weitere Hilfe bei Versorgung syrischer Flüchtlinge zu
Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hat Jordanien weitere Unterstützung bei der Versorgung von Kriegsflüchtlingen aus dem Nachbarland Syrien zugesagt. Das Königreich habe mit der Aufnahme hunderttausender Syrer eine "gewaltige Leistung" vollbracht, erklärte Maas am Mittwoch vor seiner Abreise nach Amman. "Wir werden unsere Unterstützung als wichtiger Geber fortführen und uns weiter an der Seite Jordaniens engagieren."
Der Minister hält sich am Mittwoch und Donnerstag zu politischen Gesprächen in Jordanien auf. Thema soll dabei auch die Lage im Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern sein, der sich in den vergangenen Tagen durch die Zusammenstöße an der Grenze zum Gazastreifen wieder verschärft hat. Maas wertete die jüngsten Konfrontationen vor seiner Abreise als "Anlass zu größter Sorge".
Jordanien spielt in dem Konflikt traditionell eine Mittlerrolle. Der Außenminister lobte das Königreich als "Stimme der Vernunft" in einer Region, "die schwer gezeichnet ist von Terror, Gewalt und dem Ringen um Macht und Einfluss". Deutschland und Jordanien seien sich einig, dass nur eine Zwei-Staaten-Lösung "Israelis und Palästinensern dauerhaften Frieden bringen" könne.
Bei seinem Besuch will Maas auch Soldaten der Bundeswehr treffen, die derzeit in Jordanien stationiert sind. Sie beteiligen sich von dort aus am internationalen Einsatz gegen die Dschihadistenmiliz IS. Zunächst war das deutsche Kontingent im türkischen Incirlik stationiert, es wurde dann aber wegen des Streits mit der Türkei um Besuchsrechte für Bundestagsabgeordnete nach Jordanien verlegt. Derzeit sind 306 Bundeswehrsoldaten an dem Einsatz beteiligt.
(K. Petersen--BTZ)