USA streichen kolumbianische Farc-Rebellen von Terror-Liste
Die USA haben die kolumbianischen Farc-Rebellen von ihrer Liste "terroristischer Organisationen" gestrichen. Die Gruppe existiere "nicht mehr als einheitliche Organisation, die Terrorismus oder terroristische Aktivitäten betreibt", erklärte Außenminister Antony Blinken am Dienstag in Washington. Das US-Außenministerium habe daher die Einstufung der Farc als "ausländische Terrororganisation" aufgehoben.
Vergangene Woche hatte sich der Abschluss des Friedensabkommens der kolumbianischen Regierung mit den linksgerichteten Revolutionären Streitkräften Kolumbiens (Farc) zum fünften Mal gejährt. Infolge des Abkommens "wurden die Farc offiziell aufgelöst und entwaffnet", erklärte Blinken weiter.
Die Streichung von der Liste bedeute jedoch nicht, dass auf eine Strafverfolgung ehemaliger Farc-Anführer in den USA künftig verzichtet werde, erklärte Blinken weiter. Aber sie versetze die US-Regierung in die Lage, die Umsetzung des Friedensabkommens von 2016 in Kolumbien besser zu unterstützen.
Die Farc-Rebellen hatten einen jahrzehntelangen Guerillakrieg gegen die Regierung in Bogotá geführt. Ende 2016 legten die meisten ihrer rund 13.000 Kämpfer im Zuge des Friedensabkommens ihre Waffen nieder. Inzwischen hat sich die Bewegung in eine Partei umgewandelt.
Allerdings sind weiterhin bewaffnete Ex-Mitglieder der Farc und anderer Gruppen in abgelegenen Gebieten des südamerikanischen Landes aktiv. Nach Einschätzungen von Beobachtern handelt es sich um im Drogenhandel aktive Splittergruppen, deren Mitglieder zu großen Teilen erst nach der Unterzeichnung des Friedensvertrags 2016 rekrutiert wurden. Zwei dieser Gruppen, die Farc-EP und Segunda Marquetalia, wurden nun neu in die US-Liste "terroristischer Organisationen" aufgenommen.
(N. Nilsson--BTZ)