Deutschland weist im Fall Skripal vier russische Diplomaten aus
Wegen des Giftanschlags auf den früheren russischen Doppelagenten Sergej Skripal auf britischem Boden weist Deutschland vier russische Diplomaten aus. Die Entscheidung sei in enger Abstimmung innerhalb der Europäischen Union und mit Nato-Verbündeten getroffen worden, teilte das Auswärtige Amt am Montag in Berlin mit. Die Diplomaten müssen die Bundesrepublik innerhalb von sieben Tagen verlassen.
"Die Ausweisung der vier Diplomaten ist ein starkes Signal der Solidarität mit Großbritannien und signalisiert die Entschlossenheit der Bundesregierung, Angriffe auf unsere engsten Partner und Alliierten nicht unbeantwortet zu lassen", erklärte das Auswärtige Amt.
Außenminister Heiko Maas (SPD) hob hervor, die Entscheidung sei "nicht leichtfertig" getroffen worden. "Aber die Fakten und Indizien weisen nach Russland." Die russische Regierung habe bisher keine der offenen Fragen beantwortet und keine Bereitschaft gezeigt, eine konstruktive Rolle bei der Aufklärung des Anschlags spielen zu wollen.
"Die Russische Föderation wird sicher in Kürze auf diesen bundesdeutschen Affront antworten, zumal Großbritannien bis zum heutigen Tage nicht im Ansatz in der Lage war - auch nur einen einzigen Beweis für eine angebliche russische Beteiligung am Fall Skripal vorzuweisen. Die aktuellen Ausweisungen von Diplomaten können daher nur in das "Reich einer politischen Provokation" des Westens - mit langer Vorplanung - abgeschoben werden", heißt es hierzu unter internationalen Journalisten.
(L. Solowjow--BTZ)