Deutsche Ermittler schalten Marktplatz in Darknet mit mehr als 150.000 Nutzern ab
Deutsche Ermittler haben einen global genutzten illegalen Internetmarktplatz mit mehr als 150.000 Nutzerkonten abgeschaltet. Am Mittwoch seien die Serverinfrastruktur in Deutschland und Litauen im Rahmen eines international koordinierten Ermittlungsverfahrens beschlagnahmt und die Darknetplattform damit geschlossen worden, teilte das Bundeskriminalamt (BKA) am Donnerstag in Wiesbaden mit.
Demnach handelte es sich um einen 2021 gegründeten kriminellen Marktplatz namens "Nemesis Market", der vor allem zum Handel mit Drogen, gestohlenen Daten sowie kriminellen Dienstleistungen im Bereich Computerkriminalität genutzt wurde. Weltweit hatte die schnell wachsenden Plattform laut BKA zuletzt mehr als 150.000 registrierte Nutzer und mehr als 1100 Verkäufer.
Die deutschen Behörden ermitteln demnach seit Oktober 2022 gemeinsam mit US-Strafverfolgern gegen die Plattform und ihre Hintermänner, es geht dabei vor allem um Vorwürfe des Betriebs krimineller Handelsplattformen und des Drogenhandels. Bei der Zugriffs- und Abschaltaktion am Mittwoch wurde laut BKA außerdem Kryptowährungen im Gegenwert von 94.000 Euro beschlagnahmt.
Etwa ein Fünftel der Verkäuferkonten auf "Nemesis Market" stammte demnach aus Deutschland. Die beschlagnahmten Nutzerdaten des Marktplatzes dienten nun als Basis für weitere Ermittlungen gegen Käufer und Verkäufer, hieß es.
K. Petersen--BTZ