Französische Oscar-Gewinnerin Triet liebäugelt mit Hollywood-Projekten
Nach ihrem Oscar-Erfolg kann sich die französische Regisseurin Justine Triet vorstellen, demnächst in Hollywood zu arbeiten. "Die Türen sind offen", sagte die Filmemacherin, die mit ihrem Film "Anatomie eines Falls" in der Nacht zu Montag den Oscar für das beste Originaldrehbuch gewonnen hatte, in einem AFP-Gespräch in Beverly Hills.
"Ich würde sehr gerne mit amerikanischen Schauspielern arbeiten", führte die Filmemacherin aus. Sie überlege aber noch, ob sie diese lieber in ihr Heimatland Frankreich hole oder sie selber in die USA gehe.
"Ich muss erstmal zur Ruhe kommen und genau wissen, was ich als nächstes machen werde", sagte Triet. Die Preisverleihung habe sie sehr aufgewühlt. "Ich war noch nie so gerührt, ich habe die Hälfte meiner Rede vergessen", sagte sie. Nach ihrem Abgang von der Bühne habe sie fünf Minuten lang heulen müssen.
"Ich habe sehr viel Glück gehabt", meint Triet. "Ich habe viele Schauspielerinnen und Schauspieler und Filmemacher getroffen, die ich bewundere und von denen ich nie dachte, dass ich sie treffen würde", berichtet sie.
Wo sie die Oscar-Statue zu Hause hinstellt, weiß Triet noch nicht. "Ich fürchte, dass meine Tochter sie mir stibitzt", sagte sie. "Ich freue mich aber sehr, diesen nackten goldenen Mann zu Hause zu haben", fügte sie hinzu.
Mit "Anatomie eines Falls" hat Triet eine ganze Reihe internationaler Filmpreise gewonnen, darunter die Goldene Palme beim Filmfestival von Cannes, den britischen Filmpreis Bafta für das beste Originaldrehbuch und den César für den besten Film und die beste Regie.
Bei den Oscars war das Kriminaldrama auch in der Königskategorie "Bester Film" nominiert, den Preis erhielt Triet zusammen mit Arthur Harari aber für das beste Originaldrehbuch. Die deutsche Hauptdarstellerin Sandra Hüller war ebenfalls für einen Oscar nominiert, der Preis in dieser Kategorie ging aber an ihre US-Kollegin Emma Stone.
S. Soerensen--BTZ