WHO ruft wegen Ausbreitung von Mpox-Krankheit höchste globale Alarmstufe aus
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat wegen der Ausbreitung des Mpox-Virus in Afrika die höchste Alarmstufe ausgerufen. Der Notfallausschuss der WHO habe beraten und ihm mitgeteilt, dass die Situation aus seiner Sicht eine "gesundheitliche Notlage internationaler Tragweite" darstelle, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Mittwochabend auf einer Pressekonferenz. "Ich habe diesen Ratschlag angenommen."
Die "gesundheitliche Notlage internationaler Tragweite" kann nur vom WHO-Direktor ausgerufen werden und sieht rechtlich bindende Schritte zur Eindämmung der betreffenden Krankheit vor.
Zu Beginn der Beratungen des WHO-Notfallausschusses hatte Tedros erklärt, in den zuvor nicht von Mpox betroffenen Ländern Burundi, Kenia, Ruanda und Uganda seien insgesamt rund 90 Infektionen mit der schwerer verlaufenden und zu mehr Todesfällen führenden Virus-Untergruppe 1b registriert worden. In der Demokratischen Republik Kongo gab es demnach in diesem Jahr bereits mehr als 14.000 Fälle, 524 Menschen starben an dem jahrzehntelang unter dem Namen Affenpocken bekannten Virus.
Mpox-Viren waren ursprünglich vor allem bei Nagetieren in West- und Zentralafrika verbreitet. Übertragungen von Mensch zu Mensch sind bei engem Kontakt ebenfalls möglich, etwa beim Sex. Zu den typischen Symptomen der Krankheit gehören Fieber und Pusteln auf der Haut. Bei schweren Fällen kann die Krankheit tödlich enden.
Im Mai 2022 begann sich die Virus-Untergruppe 2b der Krankheit auch außerhalb Afrikas auszubreiten, vor allem in Europa. Betroffen waren hauptsächlich Männer, die Sex mit Männern haben. Die WHO rief danach - wie beim Coronavirus Sars-CoV-2 - eine gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite aus, die im Mai 2023 wieder endete. Die Virus-Untergruppe 2b ist allerdings deutlich weniger gefährlich als die sich derzeit ausbreitende Gruppe 1b.
A. Bogdanow--BTZ