WHO: Weniger Todesfälle durch Tuberkulose dank mehr Diagnostik und Behandlung
Weltweit ist die Zahl der Todesopfer durch Tuberkulose dank mehr Diagnosen und Behandlung nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO im vergangenen Jahr zurückgegangen. Bei der Vorstellung ihres Jahresberichts zu der Infektionskrankheit sprach die WHO am Dienstag von einer "ermutigenden Tendenz", nachdem die Zahl der Tuberkulose-Toten während der Corona-Pandemie zwischen 2020 und 2022 gestiegen war. Grund für die Zunahme war damals, dass weniger Menschen zum Arzt gingen und behandelt wurden.
Dem WHO-Bericht zufolge starben im vergangenen Jahr insgesamt etwa 1,3 Millionen Menschen an der durch Bakterien übertragenen Krankheit, gegenüber jeweils etwa 1,4 Millionen Todesfällen in den beiden Vorjahren. Die Zahl der Tuberkulose-Fälle stieg dagegen von etwa 10,3 Millionen im Jahr 2021 auf 10,6 Millionen. Die WHO-Experten erwarten, das die Zahl der Neuinfektionen in diesem oder spätestens im kommenden Jahr zurückgehen dürfte.
Tuberkulose wird durch Bakterien verursacht, die in der Regel die Lunge befallen. Die Krankheit wird durch die Luft übertragen, etwa durch Husten. Weltweit steht Tuberkulose laut WHO nach Covid-19 an zweiter Stelle der tödlichsten Infektionskrankheiten. Eine Erkrankung tritt bei Erwachsenen häufig erst Jahre oder Jahrzehnte nach der Infektion auf.
WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus äußerte angesichts der neuen Zahlen die Hoffnung, dass die Menschheit die Tuberkulose in der Zukunft besiegen könne: "Heute haben wir Wissen und Werkzeuge, von denen unsere Vorfahren nur träumen konnten. Wir haben die Chance, die keine Generation in der Geschichte der Menschheit hatte: die Chance, das letzte Kapitel in der Geschichte der Tuberkulose zu schreiben."
S. Sokolow--BTZ