Foodwatch dringt auf Beschränkung von Junkfood-Werbung und Limonaden-Steuer
Die Organisation Foodwatch hat ihre Forderung nach einer Beschränkung der Junkfood-Werbung und einer Limonaden-Steuer bekräftigt. Kinder und Jugendliche in Deutschland hätten bis zum Stichtag am Samstag rechnerisch bereits so viel Zucker zu sich genommen, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) als maximale Verzehrmenge für ein ganzes Jahr empfehle, teilte die Organisation am Freitag in Berlin mit.
Nötig seien wirksame Maßnahmen gegen eine Fehlernährung bei Kindern. Minderjährige äßen hierzulande mehr als doppelt so viele Süßigkeiten und Snacks, aber nicht mal halb so viel Obst und Gemüse wie empfohlen. Die Folgen seien teils starkes Übergewicht und im späteren Leben ernährungsbedingte Krankheiten wie Typ-2-Diabetes, Fettleber und Herz-Kreislauferkrankungen, warnte Foodwatch.
Die Verbraucherorganisation forderte die FDP auf, die Pläne von Bundesernährungsminister Cem Özdemir (Grüne) zur Beschränkung der Junkfood-Werbung nicht länger zu blockieren. Zudem müsse die Ampel-Regierung eine Limonaden-Steuer nach dem Vorbild Großbritanniens einführen. Dort senkten die Getränkehersteller den Zuckergehalt ihrer Produkte demnach um mehr als 30 Prozent. Auch für verpflichtende Qualitätsstandards in der Schul- und Kitaverpflegung solle sich die Ampel stark machen.
"Mittlerweile geht knapp jeder siebte Todesfall in Deutschland auf das Konto schlechter Ernährung", erklärte Luise Molling von Foodwatch. Ungesund essen und trinken sei damit genauso tödlich wie Rauchen.
Grundlage für die Berechnung des sogenannten Kinder-Überzuckerungstags sind Daten aus der Donald-Studie aus dem Jahr 2016, die das Ernährungsverhalten von mehr als tausend Kindern und Jugendlichen untersucht hat.
L. Pchartschoy--BTZ