Rückgang bei akuten Atemwegserkrankungen in Deutschland zum Jahresende
Die Zahl akuter Atemwegserkrankungen ist in Deutschland zum Jahresende gesunken. Trotz des Rückgangs liegen die Werte allerdings über denen der Vorjahre, wie die Arbeitsgemeinschaft Influenza am Robert-Koch-Institut (RKI) in ihrem am Mittwochabend veröffentlichten Wochenbericht schreibt. Für die letzte Dezemberwoche gehen die Experten von insgesamt rund 6,4 Millionen akuten Atemwegserkrankungen in der Bevölkerung aus, unabhängig von einem Arztbesuch. In der Woche vom 12. bis zum 18. Dezember lag dieser Wert noch bei neun Millionen. Seitdem sanken die Zahlen.
Die akuten Atemwegserkrankungen in den letzten beiden Dezemberwochen 2022 waren dem Bericht zufolge hauptsächlich auf die starke Zirkulation von Grippeviren sowie Respiratorischen Synzytialviren (RSV) zurückzuführen. Insbesondere bei Kindern unter zwei Jahren sorge die anhaltende RSV-Aktivität für Arztkonsultationen und Krankenhauseinweisungen.
"Influenzaviren verursachen weiterhin den Hauptteil der akuten Atemwegserkrankungen", schreibt die AGI. Der zuletzt starke Rückgang der Arztbesuche sei auch vor der Pandemie jeweils zum Jahresende über die Feiertage beobachtet worden. Wie sich die Grippewelle weiter entwickeln wird, ist den Experten zufolge noch nicht absehbar. Dies könne "erst in den kommenden Wochen besser beurteilt werden".
Die Verbreitung der Grippe hatte in dieser Saison viel früher begonnen als in früheren Jahren. Wegen der Maskenpflicht und der Kontaktbeschränkungen hatte es zwei Jahre lang praktisch keine Grippewelle gegeben.
Seit Anfang Oktober wurden dem RKI insgesamt bereits 234.906 labordiagnostisch bestätigte Influenzafälle übermittelt. Zudem wurden seither 409 Influenzaausbrüche mit mindestens fünf Fällen gemeldet, darunter 111 in Kindergärten oder Horten, 103 Ausbrüche in Schulen, 54 in privaten Haushalten, 50 in Alten- und Pflegeheimen sowie 48 in Krankenhäusern. Bislang wurden 286 grippebedingte Todesfälle registriert.
A. Walsh--BTZ